Wandern am Semmering – der Vergangenheit auf der Spur
Der Semmering: Ein Kurort an der südlichen Grenze Niederösterreichs, der an die Steiermark grenzt und auch von Wien nicht weit entfernt ist. Das macht den Semmering schon seit Jahrzehnten beliebt bei Erholungssuchenden von Nah und Fern.
Ein Ort mit luxuriöser Vergangenheit
Vor allem im 19. Jahrhundert war der Semmering bei der sogenannten feinen Wiener Gesellschaft besonders beliebt, was heute noch an den alten Villen und ehemaligen Nobelhotels zu erkennen ist. Bis zum Beginn des Zweiten Weltkrieges haben die berühmten Hotels des Ortes ihre Gäste willkommen geheißen und verwöhnt. Doch danach ging es mit dem Ort schnell bergab, die Hotels standen leer, die gut betuchten Gäste blieben aus. Dennoch ist der Semmering sehenswert und einen Wanderurlaub wert. Hier erhält man einen interessanten Einblick in die Geschichte, vorbei am 1888 erbauten Hotel Panhans, am Südbahnhotel und bis hin zum Kurhaus Semmering, das heute mit seinen eingeschlagenen Scheiben und zu gehämmerten Fenstern ein wenig einem Geisterhaus ähnelt.
Große Auswahl an Wanderrouten
Der Semmering und seine Umgebung bietet Wanderern eine Vielzahl an Strecken, die von gemütlichen Spaziergängen bis hin zu anspruchsvollen Routen mit Kletterabschnitten alles zu bieten haben. Als besonders sehenswert seien die Routen zum „20 Schilling Blick“ zu erwähnen. Wer sich noch an die alte österreichische Währung erinnert oder gar noch einen 20 Schilling Schein in Besitz hat, wird den Ausblick sofort erkennen.
Ebenfalls interessant ist die eher leichte Runde von Hotel Panhans zum Kurort und wieder zurück. Die Route führt vorbei an der wirklich sehenswerten Pfarrkirche zur Hl. Familie. Direkt hinter dem Hotel Panhans kann dabei ein kleiner Abstecher in den Wald gemacht werden, um einen sogenannten „Lost Place“ zu entdecken. Denn hier befindet sich die Ruine des Alpenstrandbads Semmering, in den 1930er Jahren das erste alpine Hallenbad Europas. Der Betrieb wurde aber bereits 30 Jahre später eingestellt, sodass man heute den damaligen Luxus kaum noch erahnen kann.
Eine schöne Panoramarunde findet sich etwas außerhalb des Ortes, am Hirschenkogel – im Winter übrigens ein sehr beliebtes Skigebiet in der Region. Auch im Sommer fährt die Zauberberg Kabinenbahn hinauf, sodass die Wanderroute als relativ leicht einzustufen ist. Von hier oben aus hat man einen großartigen Ausblick auf den Kurort und seine historisch wertvollen Bauwerke.