Moderne Architektur als Hüttenzauber auf dem Berge?
Seit Generationen befinden sich in den Gebirgen die rustikalen sowie ursprünglichen Almhütten, welche seit Generationen ihren Alpencharakter bewahrt haben. Dieses Bild prägt die traumhaft schönen Landschaften nach wie vor. Doch so mancher Wanderer würde sich die Augen reiben, falls neben den urgemütlichen Hütten architektonische Klötze befinden würden. Inmitten des typischen Almbildes hat sich das ein oder andere moderne architektonische Wunderwerk jedoch schon rein geschummelt. Mit der zeitgenössischen Gestaltung kann sich nicht jedermann anfreunden. Alpine Architektur wird gerne neu interpretiert. So mancher bisherige Rückzugsort soll durch ein Kunstwerk der Modernen belebt werden und weitere Touristen angezogen werden. Die Frage stellt sich: „Ist dies wirklich gewünscht“.
So mancher Geist scheidete sich an der Vorstellung des Baus des „Laurin-Kristalls“ im Südtirolischen Rosengarten. Einer der bekanntesten Architekten, Werner Tscholl, hatte diesen futuristischen Glasturm entworfen. Der fünfstöckige gläserne Turm soll auf über 2.300 Metern Höhe gebaut werden. Alpenvereine und Umweltschutzverbände liefen erfolgreich Sturm. Der Entwurf des Glasgebäudes war als Fremdkörper inmitten einer unberührten Natur empfunden worden. Unmittelbar in der Nähe des Naturparks Schlern-Rosengarten sollte sich das ungewöhnliche Gebäude später befinden und 2020/2021 fertiggestellt werden. Hervorgehoben wurde der 360-Grad-Panoramablick. Die Frage stellte sich schnell, dass genau dieser Blick auch ohne Glasgebäude möglich ist. Alle Widersacher waren sich einig, dass die Bergwelt ohne den Kristall mit einem besten 360-Grad-Blick genossen werden kann. Die Einheimischen wollten nicht, dass es durch den Glaskristall zu einer Verschandelung der schönen Umgebung kommt, denn aus ihrer Erfahrung, hat diese zu Genüge schon stattgefunden.
Doch gab es genauso Befürworter, welche durch den Kristall in keiner Weise die schönen Berge des Rosengartens in Gefahr sehen. Eine Umweltbeschädigung wird nicht gesehen, sondern einen attraktiven Anlaufpunkt für die Touristen. Zusätzlich sollten neue Liftanlagen gebaut werden. Es wird auf Vielseitigkeit plädiert und ein Gehen mit der Zeit. Ein Fall, welcher sich in ähnlicher Art und Weise in vielen Alpenregionen abspielt. Moderne Architektur ist weniger gewünscht. Immer mehr möchten Architekten, dass modernes Bauen sich in den urbanen Räumen ausbreitet. Dabei spielen nicht nur futuristische Materialien eine Rolle. Der Baustoff Holz dient oftmals als Basis. Geschmäcker sind bekanntlich verschieden. Die zwei architektonisch außergewöhnlichen Tannenzapfen dienen als Berg-Apartments und überragen das Bergdorf am Katschberg zwischen Kärnten und Salzburg. Das Gebäude ist 14 Geschosse hoch. Das Projekt verschlang 18 Millionen Euro. Der Größe der Apartments belaufen sich auf 45 bis 180 Quadratmetern. Auch dieses Projekt war sehr umstritten. Entscheiden Sie für sich selbst, wie Sie sich Ihren Aufenthalt in den Bergen zukünftig vorstellen. Unterm Strich sind es die Touristen mit ihren Entscheidungen, wo sie zukünftig übernachten möchten.