Der Berliner Höhenweg
Für trittsichere, schwindelfreie Bergfreunde ist er ein Traum – der Berliner Höhenweg mit seinen gut 85 Kilometern Gesamtstrecke. Neben grandiosen Naturerlebnissen steht der Besuch der größten Alpenvereinshütte in Tirol dabei auf dem Programm.
Seine Lage im Zillertal ist der Grund dafür, dass der Berliner Höhenweg manchmal auch als Zillertaler Runde oder als Zillertaler Höhenweg bezeichnet wird. Aber egal, wie man den Weitwanderweg im schönen Tirol auch nennt – erfahrene Bergwanderer geraten ins Schwärmen, wenn sie nur an die hochalpinen Landschaften denken, die auf dem Berliner Höhenweg „erwandert“ werden. Fit muss man sein, wenn man den österreichischen Weitwanderweg in Angriff nehmen möchte, denn immerhin gilt es, in insgesamt acht Etappen von Finkenberg bis Mayrhofen 7644 Höhenmeter zu meistern. Wer von Routenbeschreibungen liest, die von sechs Wandertagen ausgehen, hat nicht etwa eine kürzere, weniger anstrengende Variante gefunden, sondern muss die Zustiegsetappe von Finkenberg bis zur Gamshütte (denn da beginnt der „richtige“ Berliner Höhenweg) und den Abstieg von der Karl-von-Edel-Hütte noch hinzurechnen und kommt so ebenfalls auf acht Etappen.
Ausgesetzt, steil und hochalpin – das sind Attribute, mit denen sich der Berliner Höhenweg absolut treffend beschreiben lässt. Unerfahrene Wanderer tun gut daran, die Zillertaler Runde gar nicht erst in Angriff zunehmen. Schließlich handelt es sich um sehr schwierige, lange und auch kräftezehrende Tagesetappen, die nur mit bester Kondition und alpiner Erfahrung zu meistern sind. Gehzeiten von bis zu acht Stunden täglich bieten Alpinisten aber Erlebnisse, die man so schnell nicht wieder vergisst. Hochalpine, vergletscherte Landschaften im Naturpark Zillertaler Alpen, atemberaubende Ausblicke auf die umliegenden Gipfel und seilversicherte Schluchten sind nur einige der Eindrücke, die sich ins Gedächtnis brennen. Aufgrund der Höhenlage ist der Berliner Höhenweg nur wenige Monate Jahr zugänglich und als beste Jahreszeit für die Tour werden Juli, August und September empfohlen – natürlich immer abhängig von den aktuellen Wetterbedingungen.
Die erste Etappe des Berliner Höhenwegs führt von Finkenberg bis zur Gamshütte. An den folgenden Tagen geht es weiter über das Friesenberghaus und das Furtschaglhaus, bevor mit der vierten Etappe über den höchsten Punkt des Höhenwegs die Berliner Hütte erreicht wird. Diese Hütte ist ein Prachtexemplar unter den Berghütten. Dank der holzvertäfelten Wände und dem fünf Meter hohen Speisesaal mit Kronleuchtern ist sie nicht nur wirklich außergewöhnlich, sondern steht sogar unter Denkmalschutz. Die restlichen Etappen führen über die Grenzer Hütte, die Kasseler Hütte und die Karl-von-Edel-Hütte bis hinunter nach Mayrhofen. Von dort aus ist es nur ein Katzensprung bis zurück zum Ausgangspunkt des grandiosen Berliner Höhenwegs.