Von der fünfstündigen Bergwanderung zum Sonntagshorn (1961 m) bleiben unvergessliche Eindrücke zurück, fünf Stunden Wanderschuh-Testing, Gaumenschmaus, Fotostrecken und Ausdauertraining. Ausgeschrieben als Wanderung mittelschweren Formats, lässt sich diese Besteigung sowohl von deutscher als auch von österreichischer Seite aus angehen. Der Berg selber liegt genau auf der Grenze. Der Weg ist wieder das Ziel. Auf ihm liegt, bequem erreichbar die Jausenstation Hochalm und die Hochalmkapelle, wo der Wanderer gerne Halt macht und in süßen Gefilden verweilt. Das Sonntagshorn ist der Riese unter den Chiemgauer Bergen und diese erheben sich am Rande des Hochplateaus Heutal, nicht weit entfernt von Unken. Hier schmiegt sich Österreich eng an Deutschland und der Auf- und Abstieg ist eine deutsch-österreichische Gemeinschaftsproduktion.
Der Aufstieg
960 Höhenmeter werden bei dieser Tour überwunden auf ungefähr 11 Kilometern Länge. Vom Wanderparkplatz Heutal aus führt eine der beliebtesten Strecken über die Hochalm im Saalachtal zum Sonntagshorn. Es ist auch zugleich die kürzeste Strecke und die südliche Route. Von Norden her geht es durch das Angerertal. Die Nordroute ist anstrengend und eher etwas für gut in Kondition stehende Kletterer. In östlicher Richtung führt der Weg am Lahnerbach entlang. Freie Flächen werden immer wieder von Almwiesen und Wäldern abgelöst. Steile Serpentinen bringen den Wanderer schließlich über die Südflanke zum Ziel. Der letzte Abschnitt vor dem Gipfel spendet auf dieser Route keinen Schatten, liegt in der prallen Sonne und kann aus diesem Grunde etwas hitziger werden. Die Wanderer sind aber mit dem richtigen Rucksack-Inhalt perfekt für solche „Notfälle“ ausgerüstet. Auf ungefähr 1.300 Metern empfängt die Jausenstation Hochalm den Besucher mit einem kühlen Getränk und leckerem Kaiserschmarrn im Sommer, im Winter gibts was heißes deftiges auf den Weg. Ein Stückchen weiter lädt die moderne Hochalmkapelle den Bergsteiger zum Verweilen ein. Das letzte Stück ist immer das schwerste, wähnt man sich doch schon oben. Oben angekommen, entschädigt einen der Blick auf das Bergpanorama und die Loferer Steinberge bis nach Berchtesgaden für alle Mühen.
Ein Ausblick
Der Abstieg ist derselbe wie der Aufstieg. Die Tour kann auf dem Rückweg allerdings etwas variiert werden, indem der Wanderer einen Abstecher zum Peitingköpfl (1720 m) macht. Von dort aus geht es dann wieder zur Ennsmann Kaser Almhütte und zur Hochalm zurück.
Das Sonntagshorn zeigt sich von jeher von zwei unterschiedlichen Seiten. Den Süden prägt sanftes Wiesengelände mit Latschenkiefern, der Norden ist rau und steil. Er ist der deutsche Zugang zum Gipfel und gehört zu einem knapp 100 Quadratkilometer großem Naturschutzgebiet. Von welcher Seite die Tour geplant wird und zu welcher Jahreszeit auch immer, der Gipfel lässt uns staunen. Schließlich ist er nicht so schwer erkämpft, als dass wir dort oben mit dem Blick nach unten nicht noch zukünftige Steigerungen erwarten können!